Unsere Namensgeberin

Hulda Pankok

„Sie hat immer jeden respektiert. Sie hat nicht geguckt, wer, was für eine Nationalität oder welchen Glauben hat. Für sie waren alle Menschen gleich. Ich finde, alle Menschen sollten so denken.“ Fatime, die inzwischen Abitur gemacht hat, äußerte sich so in einem Interview gegenüber einer WDR-Mitarbeiterin für eine Kurzreportage. Fatime drückt aus, was mit der Überschrift gemeint ist und Grund für die Wahl Hulda Pankoks zur Namensgeberin der Schule war. Das Interview stand im Zusammenhang mit einer Ausstellungseröffnung zu Hulda Pankoks 100. Geburtstag am 20. 2. 1995. Der Inhalt der Ausstellung waren einerseits Texte aus Hulda Pankoks Buch „Jugoslawische Erlebnisse“ mit Photos und Bildern von Otto Pankok und andererseits die Berichterstattung mit Pressephotos über die Ereignisse in Jugoslawien Sie reiste, nachdem sie als erste Deutsche nach dem zweiten Weltkrieg offiziell von der Frauenministerin Vida Tomsic eingeladen worden war, in den fünfziger Jahren immer wieder mit ihrem Mann und ihrer Tochter nach Jugoslawien. Ihre Beschreibungen des Landes stehen in scheinbarem Gegensatz zu den Ereignissen der letzten Jahre. Doch war die Situation nur wenige Jahre zuvor vergleichbar. Die Deutschen hatten das Land verwüstet, die Bevölkerung war untereinander in feindliche Lager gespalten. „Da können sie nicht hinfahren, da werden sie totgeschlagen,“ hörte Hulda Pankok in Deutschland. Sie ist hingefahren und reiste in alle Republiken des Landes, fasziniert von den so unterschiedlichen Menschen und Landschaften. Sie beschreibt in ihrem Buch fremde Traditionen mit Staunen und Bewunderung. Sie gewann Einblicke in das Leben der einfachen Bevölkerung, das Hulda und Otto Pankok während ihrer Reisen bevorzugt gesucht und geteilt haben. Am 7. 12. 1995 fand im damaligen Haus der Bezirksregierung in der Georg-Glock-Straße ein zweites Mal eine Ausstellungseröffnung „Jugoslawische Erlebnisse“ statt. Es war zufällig der Tag, an dem entsprechend dem Abkommen von Dayton die ersten deutschen Truppen in Sarajevo landeten. Nicht zufällig beginnt die Ausstellung mit Hulda Pankoks Friedensrede für eine Kundgebung 1950 in Königswinter gegen die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik und der Abbildung von Otto Pankoks Holzschnitt „Jesus zerbricht das Gewehr“, der ein Symbol für die Friedensbewegung der 80er Jahre wurde. Die Parallelität ihrer Arbeit ist ein Symbol für das Engagement beider für die gleiche Sache.

Wer war Hulda Pankok?

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Ehra oder Kind mit Ball

In der Beschäftigung mit Hulda Pankok begegnet man auch immer wieder dem Werk Otto Pankoks und ist zur Auseinandersetzung gefordert. Eine kleine Gruppe von Schülerinnen nahm teil an der Enthüllung der Skulptur Otto Pankoks (1893 – 1966) „Ehra oder Kind mit Ball“ an der neu gestalteten Rheinuferpromenade am 27. 1. 1997, dem Tag des Gedenkens an die Befreiung der überlebenden des KZs Auschwitz und neuerdings Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. Ehra hatte überlebt. Sie konnte das Konzentrationslager verlassen und kehrte nach Düsseldorf zurück. Sie war eine der Modelle für Otto Pankoks „Zigeunerbilder“, die er in den 30er Jahren im Düsseldorfer Heinefeld, einem ehemaligen französischen Schießplatz im Norden der Stadt, gemalt hat. Dort hatten sich tausende Menschen Notunterkünfte gebaut und die Sinti- und Romafamilien ihre Wagen stationiert. In einem Hühnerstall hatte sich der Maler eingerichtet und mit der Zeit das Vertrauen der Menschen gewonnen. Dazu Eva Pankok in ihrer Rede zu den Feierlichkeiten: „Dieses kleine Mädchen hier war jünger als ich, aber sie lebt nicht mehr, ist viel zu früh gestorben, vor wenigen Jahren, von uns gegangen, wie viele, die so viel Schreckliches erlebt haben.